Frau gründet, COO, Michelle Skodowski

#fraugründet – Frauen und Bots an die Macht!

Conversational Interfaces und Chatbots gehören seit Jahren zum Service größerer Konzerne und Handelsbetreiber. Aber was genau versteht man unter dem Begriff „Chatbot“ und wie entwickelte sich aus einer Idee ein erfolgreiches Unternehmenskonzept? Michelle Skodowski, Co-Founder und COO des Start ups BOTfriends lernte ihre Gründerkollegen Daniel Rösch (CEO Products), Kevin Dees (CEO Customer Success) und Tobias Gansler (CTO) während ihres E-Commerce Studiums an der FHWS kennen. Während ihrer Praktikumsphase arbeiteten Kevin und Daniel an der Technologie hinter Chatbots und erkannten das Marktpotenzial. Mit Tobias und Michelle vervollständigten sie ihr Gründerteam und etablierten ein heute sehr erfolgreiches Unternehmen. 

Im #fraugründet-Interview erklärt Michelle die Wirkung von Bots in Unternehmen und gibt uns Einblicke in ihren beruflichen Alltag. Doch zuvor klären wir noch kurz:

Was sind Chatbots?

Hinter Chatbots steht eine Form der künstlichen Intelligenz (KI), die gezielt eingesetzt werden kann, um schnell und effizient an Informationen zu kommen. Bekannt sind Chatbots aus Telekommunikationsunternehmen: Die Kund*innen können in einem Chatfenster Fragen stellen, die zunächst von einer KI, also einem Chatbot, beantwortet werden. Dabei vergleicht der Bot Inhalte der Frage mit den Antwortmöglichkeiten aus seiner Datenbank und reicht eine vorprogrammierte Antwort weiter. Das spart Zeit und Arbeitskraft – an beiden Enden des Chats.

Arbeitsprozesse bei BOTfriends
BOTfriends X – alle Chatbots auf einer Plattform

#fraugründet und fragt Michelle

1. Siehst du eine Ungleichbehandlung oder sogar Ungerechtigkeit gegenüber Männern aus deiner Perspektive und ggf. in deiner Branche?

„Ich denke eher weniger, dass in meiner Branche bewusst Ungerechtigkeit ausgeübt wird. Es gibt aber meiner Meinung nach schon unbewusste Denkmuster, die Männer leider haben. Es gibt klare Studien, die beweisen, dass beispielsweise Frauen bei VC Pitches aufgrund unbewusster Voreingenommenheit andere Fragen gestellt bekommen. Zum Beispiel wird bei Frauen gefragt “Wie verhinderst du das Scheitern?” wohingegen Männer gefragt werden, wie sie ihr Unternehmen ans Ziel bringen. Das ist jetzt nur ein Beispiel wo solche Denkmuster auffallen und dementsprechend zu Nachteilen für uns Frauen führen. Gleichzeitig gibt es viele Gegenbewegungen, die Frauen mehr Stimme geben und solche Missstände aufdecken. Die Probleme zu benennen und darüber zu diskutieren ist meiner Meinung nach definitiv ein Weg zur Besserung.“

2. Wärst du als Mann heute woanders?

„Das ist schwer zu beantworten. Das könnte ich mir allerdings nicht vorstellen. Ich gehe meinen Zielen und Träumen nach und lasse mich nicht aufgrund meines Geschlechtsbeeinflussen. Wenn es für ein Geschlecht eine größere Herausforderung darstellt bestimmte Ziele im Leben zu erreichen, sollte man diesen Träumen erst recht nachgehen sonst wird sich nie etwas verändern.“

Wie fändest du es, wenn wir dich nach deiner familiären Situation, z.B. ob du Kinder hast, fragen?

„Privat bin ich glücklicher denn je. Kinder habe ich keine, aber eine Familie wünsche ich mir in der Zukunft auf jeden Fall.”

4. #fraugründet und wünscht sich …

„Ich wünsche mir mehr Initiativen, die sich für weibliche Gründerinnen einsetzen. Der Anteil an weiblichen Gründungen in Deutschland liegt bei nur 15,7 %. Ich denke einer der größten Probleme ist, dass wir als Frauen mehr Respekt vor finanzieller Unsicherheit haben als Männer. Wenn Frauen finanziell unabhängiger werden und es Programme gibt die gezielt Frauen Gründungen finanziell fördern, wäre schon viel getan. Ersteres ist ein gesellschaftliches Thema. Da müssen wir alle ran, um mehr Gleichberechtigung in der Haushalts- und Familienplanung zu schaffen. Daraus ergibt sich dann wieder mehr Potenzial für die finanzielle Unabhängigkeit der Frauen.“

Das BOTfriends-Team auf der Mainbrücke

Es hat uns besonders gefreut, mit einer so aufgeschlossenen und reflektierten Co-Gründerin zu sprechen, die nicht nur die Lösung aller Probleme richtigerweise in der Kommunikation sieht, sondern sich Kommunikation im Allgemeinen zum Beruf gemacht hat. Mittlerweile ist BOTfriends für mehrere Awards nominiert, darunter für den INNOVATION LEBEN AWARD, sowie Weconomy und den deutschen Gründerpreis 2020. Wir drücken die Daumen!

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Rebecca Hümmer
Rebecca Hümmer betreibt seit 2015 die Agentur hümmer kommunikation in Würzburg. So kann sie sich selbst gut in alle Themen rund um das Gründen hineinfinden und darf regelmäßig hier auf Gründen@Würzburg bloggen.
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